Ob JPhotoTagger für Sie das richtige Programm ist, können Sie durch Benutzung entscheiden. In folgenden Fällen ist ein anderes Programm vielleicht geeigneter für Ihre Zwecke:
bild.nef
und
bild.jpg
unterscheiden sich nur in der Endung. In diesem
Fall gibt es Probleme, JPhotoTagger würde für beide
Bilddateien die gleiche XMP-Filialdatei schreiben (bild.xmp
).
Gibt es in einem Ordner Bilder gleichen Namens und nur die Endung unterscheidet
sich, kann JPhotoTagger keine eindeutigen Filialdateien schreiben.
Heißt im gleichen Ordner ein Bild img_01.cr2
und ein anderes
img_01.jpg
, würde für beide die Filialdatei img_01.xmp
heißen und das ist problematisch. XMP-Filialdateien werden so benannt, damit
sie kompatibel sind zu anderen Programmen. Ginge
es nach JPhotoTagger, hießen alle Filialdateien wie die
Bilddateien plus Endung xmp
, zum Beispiel img_01.cr2.xmp
und img_01.jpg.xmp
. Dann gäbe es das Problem nicht und es wäre
leichter zur programmieren, da nicht erst der Dateiname "zerlegt" werden
muss zum Benennen und Auffinden einer XMP-Filialdatei.
Falls obiges für Sie zutrifft, können Sie JPhotoTagger
"trotzdem" benutzen, falls Sie gewillt sind, die
JPEG-Bilder in einen Unterordner zu speichern, beispielsweise könnten Sie in
allen Bildordnern einen Ordner Bearbeitet
anlegen, in dem Sie
Ihre JPEG-Bilder speichern. Im Grunde sind JPEG-Bilder, die die Kamera im
Modus RAW+JPEG schreibt, nichts anderes als bearbeitete RAW-Bilder, die
Kamera benutzt dazu einen bestimmten Algorithmus, beispielsweise lassen sich
bei einigen Kameras "Landschaft" oder "Porträts" einstellen.
Diese Einstellungen verändern nicht das RAW-Bild, es wird nur ein
anderer Algorithmus benutzt zum Erzeugen des JPEG-Bilds. Bei einigen Kameras
lassen sich solche Verarbeitungsalgorithmen selbst erstellen und einspeichern,
zum Beispiel bei der (betagteren) Nikon D300.
JPhotoTagger kann mangels existierender gebrauchstauglicher (ausreichend schnell, den Arbeitsspeicher schonend, "ausreichende" Qualität) freier Java-Biblitheken zum Verarbeiten von RAW-Formaten keine Vorschaubilder von RAW-Dateien erzeugen (und mir fehlt die Zeit, das nachzuholen; wäre dies einfach und schnell zu programmieren, gäbe es nicht wenige Java-RAW-Konverter-Bibliotheken sondern sehr viele). In einigen Fällen funktioniert das Auslesen der in den RAW-Dateien eingebetteten Vorschaubilder, in vielen nicht. Außerdem ist die Qualität eingebetteter Vorschaubilder häufig ziemlich schlecht. Ein weiteres Problem ist, dass jeder Kamerahersteller eigene RAW-Formate benutzt, für unterschiedliche Kameras des gleichen Herstellers können diese variieren.
Aus diesem Grund bietet JPhotoTagger an, Skripte und Programme aufzurufen, die RAW-Dateien verarbeiten können. Falls Sie JPhotoTagger benutzen wollen, müssen Sie unter Umständen erst diese Programme installieren, die Schaltfläche Auswählen für vorgefertigte Skripte enthält Links zu den Download-Seiten. Das kostet einige Zeit, die Sie vielleicht nicht investieren möchten, außerdem gibt es folgendes Problem: Funktioniert ein Skript nicht, kann es schwierig bis unmöglich werden, die Ursache herauszufinden.
Der Gedanke hinter den XMP-Filialdateien ist: Sie sollen Ihre Bilder auch mit anderen Programmen verwalten können ohne Zusatzaufwand. Außerdem ist so ein Verlust oder Defekt der Datenbank kein großes Problem. Auch falls Sie Ihre Bilder außerhalb JPhotoTagger verschieben/umbenennen – sofern Sie die XMP-Filialdateien mit verschieben/umbenennen – ist dies kein Problem: Sobald Sie den (neuen) Ordner mit den Bildern auswählen, kennt JPhotoTagger diese inklusive der Metadaten (Stichwörter etc.). Außerdem müssen Backups nicht zum Teil riesige Bilder sichern beim Ändern von Stichwörtern etc., sondern nur kleine XMP-Textdateien. Der Nachteil ist, dass es weitere Dateien im gleichen Ordner gibt, an die beim Kopieren (Sichern), Verschieben und Umbenennen zu denken ist. JPhotoTagger berücksichtigt bei Dateioperationen die XMP-Filialdateien automatisch.
Für JPhotoTagger ist die Datenbank nur wichtig, damit es Bilder anhand derer Metadaten finden kann. Sie ist nicht Grundlage der Metadaten, dies sind die XMP-Filialdateien. Der Vorteil ist nicht nur, dass bei Verlust/Defekt der Datenbank Ihre Metdaten nicht verloren sind, Sie haben auch keine "Datenbankverwaltung" zu leisten: Es ist nicht erforderlich, Bilder in die Datenbank zu "importieren" (nicht importierte wären nicht existent). Sie wählen in JPhotoTagger einen Ordner aus und es kennt die Bilder (oder Sie lassen JPhotoTagger automatisch Bilder finden).